Next Previous Contents

10. lan: ISDN4LINUX im LAN

10.1 lan_config: Wie kann ich Linux so einstellen, daß andere Computer in meinem LAN das Internet über meinen Linux Computer erreichen können?

Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  1. Dein LAN ist ein offizielles Klasse-C-Netz mit im Internet gültigen IP-Nummern. Das ist am einfachsten einzustellen. Du gibst jeder Netzwerkkarte in Deinem Netz eine dieser Addressen und setzt auf dem Linux Rechner eine defaultroute auf die ISDN-Karte, die zu Deinem Provider führt. Die anderen Rechner im LAN erhalten die Adresse der Netzkarte des Linux Rechners als Gateway bzw defaultroute.
  2. Du möchtest von Deinem LAN nur auf HTTP im Internet zugreifen. In diesem Fall kannst Du beliebige IP-Addressen für Dein LAN einrichten; die einzige offizielle IP ist die Deiner ISDN-Karte. Dann installierst Du einen Proxyserver auf Deinem Linux-Router und trägst ihn in allen Browsern ein. Hier brauchst Du keine defaultroute einzurichten.
  3. Du möchtest Dich von Deinem LAN nur in Deinen Linux-Router einloggen und VON DORT aus im Internet arbeiten. Das ist sogar noch einfacher. Du brauchst noch nicht einmal einen Proxyserver.
  4. Benutze ip masquerading. Es ist am bequemsten im Gebrauch aber schwieriger einzurichten. Der Linux Computer agiert als Gateway. Der Trick dabei ist, daß er die IP-Addressen des LANs verbirgt und nur seine eigene Internetaddresse als Antwort-Addresse angibt. Wenn Antworten eintreffen werden sie an den richtigen Computer im LAN weitergeleitet. Du kannst masquerading auch mit dynamischen IP-Addressen benutzen. Wenn Du die ISDN-Verbindung vom Linux Computer zu Deinem Internetprovider nicht manuell starten willst solltest Du dial on demand einrichten (siehe Abschnitt dod).

10.2 lan_modemserver: Wie ermögliche ich den Usern in meinem LAN, zum Wählen die ISDN-Karte(n) in meinem Linux-PC zu benutzen (wie bei einem Modem-Server)?

Auf dem Linux-PC benutzt Du modemd, ein sehr kurzes Perl-Script (siehe auch Linux-Modem-Sharing-MiniHowto auf http://www.linuxdoc.org/HOWTO/mini/Linux-Modem-Sharing.html):


#!/usr/bin/perl
select((select(STDOUT), $| = 1)($[]);
select((select(STDIN), $| = 1)($[]);
exec 'cu','-E','''', '-l', '$ARGV[0]';
die '$0: Cannot exec cu: $!\n';

Das muss vom inetd gestartet werden, daher muss dies in /etc/services eingetragen werden:
 modem           20006/tcp       modemd  # Modem service via TCP
 isdn            20007/tcp       modemd  # ISDN  service via TCP

Und dies muss in /etc/inetd.conf eingetragen werden:
modemd stream tcp nowait root /usr/sbin/tcpd /usr/sbin/modemd ttyI5

Anstatt modemd kannst Du auch das Programm mserver einsetzen, das ein paar zusätzliche Funktionen aufweist (z.B., auf IP-Adressen basierende Rechte): ftp://ftp.innet.be/pub/staff/carl/

Zusätzlich benötigst Du eine Software auf Deinen Computern ohne ISDN-Karte, die einen seriellen Port emuliert, ihn aber per telnet auf den Linux-ISDN-Computer umleitet. Einige Versionen von telnet besitzen diese Fähigkeit (z.B. einige uucicos).

Wenn Du generell allen Anwendungen eine Art 'remote COM port' anbieten willst, gibt es COMT für Windows (95) und 'telser.device' für Amigas. Nachteil von COMT: es steht nur antiken 16Bit-Windows-Anwendungen zur Verfügung und läuft nicht einmal in der DOS-Box. COMT kannst Du bei Simtel finden: http://educom.sce.fct.unl.pt/ftp/pub/shareware/win-utils/comt2.zip

Eine weitere Möglichkeit bietet DialOut/IP, es ist jedoch recht teuer (USD 70). Du findest das Programm auf: http://tacticalsoftware.com

Alle, die nur ihre CrossPoint-Installation bewahren wollen, sollten wissen, daß es nun auch Unterstützung für TCP-Modem bietet, so daß CrossPoint ohne zusätzliche Software läuft. Sieh Dich bei http://www.openxp.de um.


Next Previous Contents